Die Werte des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1) spielen in der Diagnostik und Therapie von Wachstumshormonstörungen eine zentrale Rolle. IGF-1 wird hauptsächlich in der Leber als Antwort auf das Wachstumshormon (GH) produziert und hat einen längeren Halbwert als GH selbst, weshalb er ein stabileres Marker für die langfristige GH-Aktivität darstellt.
IGF-1 Werte und Wachstumshormonmangel ------------------------------------ Ein niedriger IGF-1 Wert kann ein Hinweis auf einen Mangel an Wachstumshormon sein, jedoch ist nicht jeder Fall mit einem reduzierten IGF-1 zwangsläufig durch einen echten GH-Mangel bedingt. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht, Ernährungszustand und akute Erkrankungen beeinflussen den IGF-1 Spiegel erheblich. Deshalb wird in der Regel ein weiteres diagnostisches Verfahren – die GH-Stimulationstests – herangezogen, um eine definitive Diagnose zu stellen. Ein normaler oder leicht erhöhter IGF-1 kann bei einer funktionellen Störung des Hormonstoffwechsels dennoch vorkommen; ebenso kann ein niedriger Wert bei gesunden Personen beobachtet werden.
Rechner für IGF-1 ----------------- Um den individuellen Referenzbereich eines Patienten besser einschätzen zu können, gibt es Online-Tools, die auf Basis von Alter, Geschlecht und eventuell Gewicht einen erwarteten Normalwert berechnen. Diese Rechner nutzen in der Regel tabellarische Daten aus großen Epidemiologiestudien und liefern eine Prozentileinstellung (z. B. 3., 10., 50., 90.) sowie einen Bereich, innerhalb dessen ein Wert als normal angesehen wird. Die Eingabe von persönlichen Parametern ermöglicht es dem Arzt oder Patienten, die Laborwerte im Kontext der eigenen Physiologie zu interpretieren.
PEZZ – Proliferation-Exzentrische Zellen --------------------------------------- Im Zusammenhang mit IGF-1 kann PEZZ als Abkürzung für eine spezielle Zellkulturmethodik verwendet werden, die zur Untersuchung von Zellproliferation unter Einfluss von Wachstumsfaktoren dient. In der Laborpraxis wird die PEZZ-Methode genutzt, um in vitro das Verhalten von Zellen zu beobachten, wenn sie unterschiedlichen Konzentrationen von IGF-1 ausgesetzt sind. Durch diese Methode lassen sich die zellulären Reaktionen auf IGF-1 genau quantifizieren und dadurch besser verstehen, wie dieser Faktor das Zellwachstum steuert.
Zusammenfassung --------------- Ein niedriger IGF-1 Wert kann ein Hinweis auf einen Wachstumshormonmangel sein, muss aber nicht zwangsläufig darauf hindeuten. Die Diagnose erfordert die Kombination aus Laborwerten, klinischer Beurteilung und ggf. Stimulationstests. Online-Rechner für IGF-1 bieten eine schnelle Orientierung in Bezug auf den individuellen Referenzbereich, während PEZZ als Zellkulturverfahren wertvolle Einblicke in die zellulären Effekte von IGF-1 liefert. Durch diese vielfältigen Ansätze lässt sich das komplexe Bild der GH-IGF-1-Achse sowohl klinisch als auch experimentell genauer beleuchten.